Rhodos Juni 2006

Rhodos Juni 2006

Ich kam von meiner Fahrradtour zurück und wir überlegten, wo wir noch ein paar Urlaubstage verbringen konnten.
Ein Autourlaub in Kroatien oder in Italien an der Adria stand zur Debatte, Last Minute Flüge ab Karlsruhe fanden wir keine im Internet. So entschlossen wir uns montags, einmal zum Flughafen zu fahren und zu schauen, ob es nicht doch noch etwas gab.
Die Dame im l'tur Reisebüro war sehr nett, sie versuchte uns zu überreden, ab Frankfurt zu fliegen, sie hatte ein Angebot nach Mallorca, Abflug um 3:45 Uhr, aber davon war meine Frau nicht überzeugt, ein anderes Angebot war Chalkidiki in Griechenland, dass war schon besser (Abflug um 4:15 Uhr ab Frankfurt) und dann kam das Superangebot: 9 Tage Rhodos in einem kleinen Hotel, inclusive Mietwagen für 489 EUR pro Person (Abflug 4:05 ab Frankfurt) Dafür war der Rückflug aber zu einer angenehmeren Zeit.
Da konnten wir dann nicht wiederstehen.

Wir wollten mit dem Zug zum Flughafen fahren, leider ging der schon um 23 Uhr, mit Umsteigen in Mannheim. Unsere Tochter fuhr uns zum Bahnhof, es hatten sich schon einige versammelt, alle mit Koffern, deren vermutliches Ziel ebenfalls der Flughafen in Frankfurt war.

mit dem Zug zum Flughafen

Im ICE gab es genügend freie Plätze und wir konnten die Fahrt geniessen.

Im Flughafen Frankfurt begann dann die Odyssee: Der Bahnhof war nicht direkt im Flughafen, man musste ein ganzes Stück laufen.
Alles war dunkel, Gastronomiebetriebe im Bahnhofsbereich geschlossen und wir wussten nur, dass wir zum Terminal A mussten.
So liefen wir los, unterwegs begegneten wir einigen versprengten Holländern und Argentiniern, die heute in Frankfurt ein WM-Spiel hatten. Die Holländer verloren und mussten nach Hause fahren. Auch sie irrten im Flughafengelände umher.

Endlich erreichten wir den Schalterbereich, auf einer grossen Anzeigetafel wurden die Flüge aufgelistet, den angegebenen Schalter fanden wir jedoch nicht. Im Flughafen waren auch einige Baustellen, verschiedene Bereiche waren abgesperrt und nach einigem Hin- und Herirren fragten wir an einem Infostand, wo wir einchecken mussten.

Unser Schalter war etwas versteckt hinter der Baustelle, als wir dort hinkamen, hatte sich bereits eine mehrere hundert Meter lange Schlange gebildet.
Aber es wurden mehr und mehr Hapagfly-Schalter geöffnet, so dass es einigermassen zügig voran ging. Dann kam eine Bedienstete und fragte nach den Passagieren, die nach Rhodos wollten, wir meldeten uns sofort und wurden an der normalen Schlange vorbei an einen speziellen Schalter geführt.
Dort ging das Einchecken dann ziemlich schnell und wir konnten zu unserem Flugsteig gehen.

Der Flugsteig war auf der anderen Seite des Gebäudes, A15, nachdem unser Handgepäck durchleuchtet worden war, mussten wir noch etwa eine halbe Stunde laufen, bis wir endlich dort waren.

Es war nicht übertrieben, dass man in Frankfurt etwa 2 Stunden zum Einchecken brauchte... und bequemes Schuhwerk.

Es gab sehr wenig Raucherecken, Rita verzweifelte fast auf dem Weg zum Flugsteig.

Wir hatten Sitzreihe 9, also ziemlich weit vorne. Da in Frankfurt nur vorne eingestiegen wurde, wurden die Sitzreihen nach und nach aufgerufen, die hinteren zuerst. Dadurch hatte Rita noch eine Rauchpause bevor wir an Bord gingen und gegenüber des Flugsteigs war eine Raucherecke.

Pünktlich um 4:05 Uhr ging es los, wir liessen uns Decken geben, damit wir ein bischen schlafen konnten. Das Flugzeug war ein Airbus 310, sehr eng bestuhlt, ich hatte wenig Beinfreiheit, dafür war der Sitz neben mir frei, so dass ich mich ein wenig auf diese Seite ausbreiten konnte.

Noch bevor wir starteten, dösten wir bereits im Halbschlaf, den Start verschliefen wir also halbwegs. Irgendwann gab es Frühstück, ein wenig lustlos aßen wir etwas, danach schliefen wir wieder ein. An den Sonderangeboten, die man uns verkaufen wollte, waren wir nicht besonders interessiert, wir wollten lieber schlafen.

Als dann die Sonne aufging, waren wir schon fast da. Die Landung war problemlos, als wir ausstiegen, traf uns schon mit aller Kraft die ersten Sonnenstrahlen. Ein Bus brachte uns zum Terminal, das weitaus überschaubarer war, als in Frankfurt. Auch hier war Rauchverbot, wir stellten uns an das Gepäckband und es dauerte glücklicherweise nicht lange, bis unser Gepäck kam.

Was mich auf diesem Flug sehr verwundert hat, weder beim Einchecken, noch beim Verlassen des Flughafens in Rhodos wollte jemand unseren Ausweis sehen.

Vor dem Gebäude stand ein rotes Auto der Mietwagenfirma Auto-Line und wir waren uns sicher, dass es unseres war. Aber der Mitarbeiter, der das Auto übergeben sollte, war nicht zu sehen. Ich ging also noch einmal in das Flughafengebäude und fand dann auch den l'tur-Schalter, wo mir eine nette junge Dame einen Umschlag mit Infomaterial in die Hand drückte und mich an den jungen Mann der Firma Auto-Line weitergab. Wir machten den Mietvertrag, wir luden das Gepäck ein, er sagte mir noch, wo ich das Auto bei der Rückreise abstellen sollte und wir konnten los.

Im Auto war eine Landkarte, es war ein Fiat Punto mit Klimaanlage, so dass die Fahrerei angenehm war.
Der Flughafen lag auf der Westseite der Insel, unser Hotel auf der Ostseite, glücklicherweise mussten wir nicht durch Rhodos-Stadt um auf die andere Seite der Insel zu kommen.
Kolymbia-Eukalyptusallee Die Fahrt dauerte nur etwa eine halbe Stunde, unterwegs tankten wir noch und schon bald fuhren wir durch die Eukalyptusallee zum Stand von Kolymbia. Bevor wir ins Hotel gingen, wollten wir irgendwo noch einen Kaffee trinken, aber die Cafes hatten alle noch geschlossen.
So fuhren wir also in den nächsten, grösseren Ort, Archangelos, und gleich am Ortseingang gab es ein Cafe, welches auf hatte und wo schon einige Griechen ihren Morgenkaffee tranken.
Nebenan war eine Bäckerei, dort kauften wir uns 2 Croissants und dann tranken wir einen Nescafe in dem Cafe.

Der Ort war geprägt von Betriebsamkeit, die wir auf uns einwirken liessen, bevor wir zu unserem Hotel zurückfuhren.

Hotel Tina-Flora auf dem Balkon

Hier wollten wir irgendwann noch einmal am Abend hinfahren

Das Hotel Tina Flora war ein Familienhotel, Tina an der Rezeption begrüsste uns und gab uns den Zimmerschlüssel.

Im Zimmer war es sehr warm, die Betten waren, ganz griechisch, nur mit einem Leinentuch bezogen, vorsichtshalber hatten wir uns eine Decke eingepackt, da wir damit gerechnet hatten, aber bei der Wärme würden wir sie wohl nicht brauchen.

Nachdem wir das Zimmer bezogen hatten, zogen wir gleich die Badesachen an und testeten den Swimmingpool an. Der Pool war ebenfalls schön warm, eingebettet in mediterane Flora, Palmen, Oliven- und Zitronenbäume und rot blühender Hibiskus.
Wir waren praktisch allein am Pool, konnten ein paar Bahnen schwimmen und dann wieder in unser Hotelzimmer gehen.
Dann schliefen wir erst einmal ein paar Stunden, die Decke brauchten wir nicht.

Es kam typisch griechischer Wind auf, im Internet hatten wir gelesen, dass es in dem Hotel Probleme mit Schnaken geben sollte, bei dem Wind würden die sicher wegbleiben.
Überhaupt wurde zwar die Umgebung, die Ruhe und die familiäre Führung des Hotels im Internet hochgelobt, jedoch waren die meisten mit dem Essen nicht zufrieden: Das Abendessen als Menü sollte angeblich nicht satt machen. Da wir im letzten Jahr mit dem Abendbüfett zu viel gegessen und zugenommen hatten, hatten wir gute Chancen, in diesem Jahr zumindest das Gewicht zu halten.

vor dem Hotel

Vor dem Abendessen machten wir noch eine kleine Rundfahrt durch den Ort und tranken noch etwas in einer Kneipe, wo Tschechen das WM-Spiel verfolgten und schon das eine oder andere Glas Bier getrunken hatten
Wir hatten noch mit der Zeitverschiebung zu kämpfen, in Griechenland ist es eine Stunde früher als bei uns, so dass wir relativ spät zum Abendessen kamen.
Das Essen war dann besser, als wir erwartet hatten. Es gab eine Vorspeise, oft etwas griechisches, wie Pastitio oder gebratene Auberginen, manchmal eine Suppe, danach kam der Salat zusammen mit dem Hauptgericht, dann die Nachspeise, Melone oder Pudding.
Dazu tranken wir einen halben Liter Retsina und einen halben Liter Wasser.
Die Preise für die Getränke waren nicht so abgehoben wie in dem Hotel im letzten Jahr, im Gegenteil, es war oft billiger als in den Kneipen im Ort.

Anschliessend fuhren wir mit dem Auto noch etwas in den Ort, dorthin, wo die Shops und Kneipen waren, wo Fussball geschaut wurde.
In einem Supermarkt kauften wir noch eine Flasche Retsina, die wir noch auf dem Balkon tranken.

Am nächsten Morgen hatten wir hoffnungslos verschlafen. Das Frühstück sollte bis 9:30 Uhr gehen, wir standen auf und zogen uns schnell an und gingen hinunter. Es war bereits 10 Uhr, aber wir bekamen noch etwas. Joghurt mit Honig, Brot mit Wurst und Marmelade, mehr wollten wir gar nicht.
Dann gingen wir noch kurz zum Pool und anschliessend packten wir unsere Sachen und fuhren zum bekanntesten Strand, dem Tsambika. Der Wind war stärker geworden, wir hofften, dass er nachmittags nachlassen würde.
Tsambika-Beach Der Tsambika Beach war ein schöner Sandstrand, es ging seicht ins Wasser, wir suchten uns einen Liegstuhl am linken Rand, neben einer Strandtaverne. Als erstes kauften wir uns kühle Getränke im Strandsupermarkt, dann mieteten wir Sonnenschirm und Sonnenliegen. Der Schirm wurde mit zwei Seilen und stabilen Haken abgespannt, auf diese Weise überstand er auch heftigere Sturmböen.

Rita war begeistert. Zum einen, dass man mit dem Auto bis fast zum Liegestuhl fahren konnte und dann die Wassertemperatur, das klare Wasser und der schöne Sandstrand. Nur der Sturm wollte nicht nachlassen. Zum Mittagessen gingen wir in die Taverne, auch um dem Sturm etwas zu entgehen, und aßen einen griechischen Salat und ein Tzatziki.

Leider liess der Sturm nicht nach, er wurde eher stärker, zuletzt flogen sogar die Sonnenliegen um. Die Schirme waren fest genug abgespannt.

Wir fuhren zurück zum Hotel, tauchten kurz in den Pool und duschten uns. Danach gab es Abendessen und anschliessend Shopping im Ort. Gold, Leder und Pelze waren die Einkaufstipps für Rhodos und wurde in vielen Shops angeboten. Aber zuerst war Rita auf der Suche nach Bikinis, die in Griechenland deutlich billiger waren als in Deutschland.

Kloster St Nektarios

Am nächsten Morgen blies immer noch ein steifer Wind. Nach dem Frühstück wollten wir gleich losfahren zu einem Ausflug an die Westküste, wo laut Reiseführer ein Paradies für Surfer sein sollte, da dort der Wind deutlich heftiger wehte als bei uns an der Ostküste.
Dabei wurde mir die Paradoxität der Insel bewusst: von der Westküste, nicht von der Ostküste, konnte man die Türkei sehen!

Den ersten Halt machten wir bei den 7 Quellen. Da der Anfahrtsweg aber ziemlich steil und eng war, wollte Rita nicht dort hinauf fahren. Also fuhren wir weiter zum Kloster Nektarios, dessen Kirche man über eine Treppe erreichen konnte. Am Fuß war die Zeusquelle und direkt gegenüber stand die uralte, hohle Paulus-Platane, in die man hineinstehen konnte und die angeblich schon zu Apostel Paulus Zeit dort gestanden hat.

Es war wenig Verkehr an diesem Samstagvormittag und bald erreichten wir die Westküste. Der Abschnitt war total urwüchsig, keine Hotels, nur kleine Dörfer mit ein paar "Rooms to let" und einem Zentrum für Kiter, die wie die Wilden auf dem unruhigen Meer herumtobten. Der Wind war tatsächlich stärker als an der Ostküste, aber insgesamt nicht so stark wie gestern. Im Hintergrund konnte man das türkische Festland sehen.

Es erinnerte uns an die Zeiten vor 20 Jahren, als wir mit dem Rucksack unterwegs waren und wir sicher solche Dörfer aufgesucht hätten auf der Suche nach Ursprünglichkeit und Abgeschiedenheit. Es war schon erstaunlich, dass sich der Tourismus auf Rhodos nur auf ein paar wenige Punkte in Rhodos-Stadt, Lindos und Faliraki konzentrierte. Anscheinend hatten es die Experten verstanden, die Insel vom Individualtourismus weitgehend frei zu halten. Nur die Kiter waren da und es war nicht zu sehen, wo sie übernachteten.

Taverne an der Westküste

Vielleicht sollte man das einmal genauer erforschen.

In einem einsamen Restaurant, nicht weit von einem anderen Restaurant entfernt, vor dem ein TUI-Reisebus stand, kehrten wir ein. Eine nette ältere Frau bediente uns, wir waren die einzigen Gäste und sie machte uns einen schönen Imbiss.

Wir vermuteten, dass sich das Restaurant nicht mehr lange halten würde, denn die Konkurrenz durch All inclusiv und Halbpension nimmt vielen normalen Tavernen die Existenz.

Zurück fuhren wir um den Profitis Illias, einer der höheren Berge auf Rhodos, von der Strasse hatte man schöne Ausblicke auf die Westküste und das nahe türkische Festland und später auch in Richtung Osten

In Archipolis hielten wir noch einmal in einem Cafe für einen Frappee.

Als wir wieder ins Hotel kamen, gingen wir noch kurz in den Pool, heute Abend hatten wir einen Termin mit unserer Reiseleiterin. Da heute Deutschland in der WM spielte, gab es Cocktails zum Sonderpreis, wir bestellten uns zwei und unterhielten uns längere Zeit mit der Dame von l'tur, bevor wir zum Essen gingen.
Die Reiseleiterin sagte uns, dass wir die Bestätigung des Rückflugs selbst holen müssten, da wir mit unserem Leihwagen individuell an- und abreisen würden. Das war auch in unseren Reiseunterlagen so vermerkt, es war sogar die Telefonnummer angegeben.

Tina hatte uns den Tipp gegeben, dass der Agathi-Strand hinter Archangelos besonders schön sei. Man musste über eine kurze Piste fahren, um dorthin zu kommen.

Kirche Ag Agathi neben dem Strand

Nach dem Frühstück am nächsten Tag packten wir unsere Sachen, besorgten uns kühle Getränke im Supermarkt an der Hauptstrasse und suchten den Strand. Hinter Archangelos ging es noch über einen Berg und dahinter war die Abzweigung nach Haraki und kurze Zeit später die Abzweigung zum Agathi Golden Beach. Einige bogen vorher zur Kirche Agia Agathi ab, aber der Weg war falsch.

Die Kirche Ag. Agathi war am Ende des Strands in eine Felsenhöhle hineingebaut, eine schwere eiserne Tür sorgte dafür, dass nicht zu viel Hitze ins Innere kam

Es ging vorbei an der Festung Feraklos, von der nur noch ein paar Ruinen übrig sind und nach einer Kurve waren wir am Strand. Man konnte wieder direkt neben den Liegestühlen parken und heute war der Strand ziemlich überfüllt. Heute war Sonntag, also Familientag und viele Griechen verbrachten ihn hier.
An der Stelle, an der wir lagen, war ein kurzes Kiesfeld im Wasser, aber ein paar Meter weiter konnte man auf Sand tief ins Wasser laufen. Der Strand war nicht ganz so flach wie Tsambika, aber zum Schwimmen war das ideal.
Mittags gingen wir in die Taverne und aßen ein Tzatiziki und eine griechische Pizza, am Nachmittag tranken wir dann noch einen Frappee, den wir in diesem Jahr schätzen gelernt hatten.

Heute Abend war griechischer Abend in unserem Hotel, Essen gab es in der Poolbar, wo auf einem grossen Grill Suvlaki-Spieße gebraten wurden, dazu gab es verschiedene Salate als Vorspeise und Pommes Frites. Wir setzten uns zu einem Pärchen aus Österreich und tranken Retsina und Wasser zum Essen. Es war ein toller Abend, Rita musste mit den anderen Frauen sogar Sirtaki tanzen.

Irgendwie ging es am nächsten Morgen nicht vorwärts. Nach dem Frühstück gingen wir zum Pool, andere machten es uns gleich, alle dösten im Liegestuhl vor sich hin.

An der Poolbar aßen wir dann auch zu Mittag, eine Portion Kalamaris und einen kleinen griechischen Salat, dazu tranken wir Wasser.

Nachmittags legten wir uns noch etwas aufs Ohr, irgendwie mussten wir noch Schlaf nachholen.
Kirchturm von Archangelos Vor dem Abendessen machten wir dann noch einen Ausflug nach Archangelos, um den schönen Kirchturm zu besichtigen. Sobald man von der Hauptstrasse abzweigte, war man sofort in einem Labyrinth von kleinen Gässchen gefangen, viele Touristen kamen sicher nicht in dieses Gassengewirr.
Das Städtchen war sehr schön, wenn auch überall gebaut wurde, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, kann man sicher besser durch die Innenstadt bummeln. Rita fand einige interessante Läden, in einem Schuhgeschäft suchte sie nach neuen Sandalen, allerdings gab es nichts, was ihr gefiehl.

Stegna-Beach unterhalb von Archangelos

Auf dem Rückweg hielten wir noch am Stegna-Beach, einem verschlafenen, kleinen Dorf, wo es einige kleinen Hotels und Rooms to let gab, aber hier war man sicher noch Individualist. Der Stand war, soweit wir sehen konnten, sandig und steinig.

Dann fuhren wir zurück zum Abendessen und anschliessend blieben wir auf der Terasse hängen und unterhielten uns mit anderen Hotelgästen

Am nächsten Vormittag fuhren wir in die andere Richtung, in das Städtchen Afandou. Dort hatten sich viele Griechen niedergelassen, die einmal in Gummersbach gearbeitet hatten. Dementsprechend gab es einen Gummersbachplatz. Auch die Eltern von Tina und Flora gehörten zu diesem Clan. Wir stellten unser Auto vor dem Rathaus ab und machten einen Spaziergang durch die Strassen.

Mittags tranken wir im Zentralcafe einen Frappee, der Platz war sehr schön, es gab anscheinend viele Soldaten in der Umgebung, andauert kam einer mit einem Auto und hielt am Kiosk auf der anderen Strassenseite.

Langsam machte sich Urlaubsstimmung breit, der Wind hatte sich gelegt, es wurde ziemlich heiss.

Haraki mit Feraklos, dahinter ist der Agathi-Beach

Wir wollten unbedingt noch nach Lindos und nach Rhodos-Stadt. Aber bei der Hitze konnte man das nur Abends angehen.

So machten wir uns dann am Mittwoch, nach ausgedehntem Relaxen am Pool, auf den Weg.
In Haraki wollten wir in einem schönen Restaurant einen kleinen Imbis zu uns nehmen, bevor wir dann nach Lindos fahren wollten. Haraki war eindeutig geprägt von Engländern, die Preise an das englische Pfund angepasst, somit etwas teuerer als Kolymbia. Die Taverne, die wir ausgesucht hatten, war aber noch geschlossen, so dass wir mit einer Strandtaverne Vorlieb nehmen mussten.
Das Essen war ganz gut, wenn auch nicht überragend, dafür war der Blick über die Bucht zur Festung Feraklos sehr schön.

Lindos mit Akropolis

Lindos hatte mehrere Parkplätze, wir hielten nicht am ersten, sondern fuhren noch ein Stück weiter, so dass wir von hinten in den verwinkelten Ort hineinkamen. Das hatte die Reiseleiterin am Samstag empfohlen, denn der vordere Parkplatz war üblicherweise überfüllt und der Weg zum Eingang in den alten Ort sehr steil.
Kieselsteinmosaik in einem Innenhof Lindos ist sehenswert, die engen Gassen sind in der Mittagshitze sicher unerträglich, an diesem Abend ging es gerade so. Die Klimaanlagen in den vielen Geschäfte wehten etwas kühle Luft auf die Gassen, da alle Türen immer offen standen. Durch die vielen Verkaufsangebote waren viele der schönen Türen und Fenster verdeckt, so dass man nur in den abgelegeneren Gassen die schönen Schnitzereien und Kieselmosaiken sehen konnte.
Den Aufstieg zur Akropolis sparten wir uns, man hätte sich auch mit einem Esel hinauftragen lassen können, allerdings taten uns die Esel leid, die an unserem Gewicht sicher einiges zu schleppen gehabt hätten.
Es war ein gewaltiger Touristennepp, aber auch das muss man gesehen und erlebt haben. Die Stadt ist ebenfalls fest in englischer Hand, laut Reiseführer sind die Hotels meistens ausgebucht. Auf dem Rückweg konnten wir sehen, wie ein Handkarren mit Koffern vom Reisebus zum Hotel gebracht wurde, ein organisatorisches Problem, wenn die Gäste auf mehrere Hotels verteilt waren. Auch alle Waren mussten mit den berühmten motorisierten Dreirädern zu den Läden gebracht werden, auf dem Rückweg wurde dann der Abfall mitgenommen.

Paulusbucht

Bevor wir zurück fuhren, tranken wir noch einen Frappee in einem schönen Kafenion. Es gab einige schöne Tavernen mit Dachterassen und spektakulärer Aussicht, hier könnte man sicher schöne Abende verbringen.
Von unserem Parkplatz aus hatte man einen sehr schönen Blick auf die Paulusbucht, in der angeblich der Apostel Paulus zum ersten Mal auf der Insel angekommen ist. Wir waren am Vorabend des 29.Juni dort (Peter und Paul) und an der einen Seite der Bucht auf einem kleinen Platz fand ein Gottesdienst statt.

Auf dem Rückweg bekamen wir dann ein paar Regentropfen ab, der Himmel hatte sich verfinstert, es sah sehr nach einem Gewitter aus. Aber laut Statistik gab es im Juni keinen Regentag auf Rhodos und zumindest in Kolymbia blieb es auch trocken.

Traditionell begannen wir den nächsten Tag nach dem Frühstück am Pool. Erst nach dem Mittagessen machten wir uns auf den Weg zum Tsambika-Beach. Am späteren Nachmittag ging ein mobiler Masseur am Strand entlang und nach einigem Überlegen liess ich mich massieren. Der Masseur kam aus Bulgarien, hatte dort das Handwerk gelernt und er machte es sehr gut.

Als sehr angenehm empfanden wir es, nicht andauernd von irgendwelchen Händlern belästigt zu werden, die ihre Lederwaren oder sonstigen Dinge andrehen wollten.

Heute war unser letzter Strandtag, morgen wollten wir noch nach Rhodos-Stadt, zumindest in die Altstadt fahren. Schliesslich war es ein Weltkulturerbe und somit etwas, was man gesehen haben muss.

Stadttor zur Altstadt

Andere Gäste im Hotel gaben uns einen Tipp, wo man am besten parken kann, wenn man in die Altstadt wollte. Ursprünglich wollten wir mit dem Bus in die Stadt fahren, aber unter den Umständen benutzten wir das Auto.
Wegen der Hitze fuhren wir erst am späteren Nachmittag, wir wollten nicht über die Hauptstrasse in die Stadt fahren, sondern an der Küste entlang, wir bogen also irgendwo ab und kamen an einem griechischen Lidl-Markt vorbei. (Gestern hatten wir Leute mit einer Lidl-Plastiktüte gesehen). Auch in Rhodos-Stadt fuhren wir immer an der Küste entlang, im Hafen standen zwei grosse Kreuzfahrtschiffe, üblicherweise werden in der Altstadt die Preise in so einem Fall piratenmässig angehoben.

Der Uhrenturm

Wir fanden den beschriebenen Parkplatz, besorgten einen Parkschein für wenig Geld und gingen durch ein gewaltiges Tor in die zur Festung ausgebauten Altstadt. Kreuzritter und Türken bestimmten die Bauweise, viele Gebäude aus der Kreuzritterzeit wurden von den Italienern, die Anfang diesen Jahrhunderts die Türken vertrieben hatten, wieder aufgebaut, teilweise recht martialisch, der Duce wollte sich ein Denkmal setzen.
Suleiman Moschee Leider vernachlässigten die Griechen die türkischen Nachlassenschaften, es gibt mehrere Moscheen in der Altstadt, die teilweise einsturzgefärdet sind, weil sie vergammeln. Erst seit ein paar Jahren gibt es Bestrebungen, die türkischen Reste als ein Teil der Geschichte zu akzeptieren und zu restaurieren. Überall, wo gebuddelt wird, findet man alte Überreste, teils aus römischer Zeit, teils auch älter, hier atmet man Geschichte.

Natürlich darf der Touristennepp nicht fehlen, die Restaurantschlepper möchten jeden animieren, die tollen Dachterassen zu besuchen, es gibt die besten Speisen und den besten Wein...
Leder, Pelze, Gold und Kleider gibt es natürlich auch zu kaufen.

Hier würde es sich lohnen, ein paar Tage separat zu verbringen, auf den schönen Dachterrassen zu speisen und die Museen zu besuchen.

im türkischen Teil der Altstadt

Nachdem wir ins Hotel gefahren sind und nach dem Abendessen, kauften wir bei einem Goldschmied in Kolymbia eine Halskette und einen Ring für Rita.
Allein aus diesem Grund würde es sich lohnen, noch einmal nach Rhodos zu fahren.

Schweren Herzens packten wir am nächsten Morgen unsere Koffer und fuhren zum Flughafen. Am vereinbarten Platz stellte ich das Auto ab und dann wurden wieder die Fluggäste nach Frankfurt an der normalen, endlos langen Schlange vorbeigeführt und durften privilegiert ihr Gepäck abgeben. Nach einem Kaffee vor dem letzten Check gingen wir noch in den Dutyfree-Shop, der aber eigentlich nicht Dutyfree ist. Dieses Mal gab es leider nichts für uns. Wir flogen wieder mit einem Airbus, es gab ein gutes Essen und pünktlich erreichten wir Frankfurt.

Der Rückweg zum Bahnhof ging deutlich schneller, wir hatten einen Aufzug gefunden, mit dem wir zumindest zwei Rolltreppen auslassen konnten.
Unser Zug fuhr erst in einer Stunde, wir unterhielten uns im Cafe im Bahnhof mit einem Paar, das gerade aus Venezuela angekommen war und weiter nach Freiburg musste.

Die Rückfahrt war sehr kurzweilig, am Bahnhof holte uns Laura mit dem Auto ab.